Hula Hula

Tja, wie sich das Leben raecht. Gestern noch ganz unschuldig von Hulamaedchen geschrieben und heute selbst eins… aber der Reihe nach:Ich hasse organisierte Touri-Touren. Land und Leute auf Reisen erleben ohne mit der Nase auf folkloristisch aufbereitete Highlights gestossen zu werden macht einfach mehr Spass. Man sieht, was man sehen will und nicht, was man sehen soll. Warum also eine vollorganisierte Island-Night mitmachen? Bemuehen wir das Wetter als Ausrede…Los ging das Spektakel gestern um 5pm. Abgeholt mit einem Bus, in dem schon 10 Kiwis, Aussies und zwei Waliser sassen. Busname: Green Waka (Wakas sind die hochseetuechtigen Kanus der Polynesier). Gut, wir waren also „Team Gruen“. Das noch weitere „Touristen-Teams“ in Busladungsgroesse folgen wuerden war damit geklaert.

Nach einer kleinen Einsammeltour um die halbe Insel hielt unser „Waka“ neben zwei anderen Bussen vor einer Bar. Allein zum Bezahlen des Abends sollten wir rein an den Tresen (und bei Zeiten noch ein Bier petzen).Kaum fuenf Minuten drin, etwa 190NZD fuer den Abend bezahlt und die erste Flasche Bier in der Hand ging es schon zurueck in den Bus. Fahrt auf den Te Manga bzw. ein Hotel an dessen Flanke. Der Weg wurde durch die monotonen Kiwi- und Aussie-Witze des Busfahrers nicht kuerzer (…ein Gebauede auf den Cooks darf nur so hoch sein, wie die hoechste Palme auf demselbigen Grundstueck…).Angekommen begruesste uns der Host der ansaessigen Folkloregruppe und gab uns einen kurzes Abendbriefing.Erst Buffet-Essen (so lala, immerhin Squid und Marlin am Start), danach ein bisschen Geschichte und dann die Taenze. Bei all dem Spektakel sassen die Busfahrer am Tisch neben uns und gaehnten schon zu Beginn ganz insbruenstig.

Das Publikum kann sich jeder lebhaft vorstellen: Eine Mischung aus Frischvermaehlten, Ewigvermaehlten und dazwischen ein paar Cougars.Das Buffet wurde Waka-Weise gestuermt. Alles wohl organisiert und haette in D nicht besser koordiniert werden koennen. 30 Minuten Essen, dann fliessender Uebergang zum Nachtisch. Statt Hulaklaenge spielte die einheimische Band Klassiker wie Country Road, Red Vine und viele andere. Gott sei Dank, den irgendwie mussten wir vor der Abreise letzte Woche vergessen haben, diese musikalischen Highlights auf unsere MP3-Player zu kopieren…Die Taenze und dazwischenliegende Moderation waren nett anzusehen, auch wenn nur drei Hula-Girls in unserer Altersklasse auf der Buehne huepften. Die Cougars kamen jedoch voll auf ihre Kosten.

Meine dunkle Vorahnung fand ihre Erfuellung zum Ende des Abends. Eine der Drei – natuerlich die mit dem meisten Babyspeck um die Hueften – zog mich auf die Buehne. Kneifen war keine Option, also rauf auf die Buehne und sich richtig zum Affen machen. Wie jeder weiss, ist mein Hueftschwung legendaer, doch gegen die Dynamik der hier zuckenden Leiber vermochte selbst ich wenig auszurichten. Ein Spass, der noch lange nachwirken wird. Es sei denn, ich versenke Svenjas Speicherkarte demnaechst im Meer.

Das sportliche Hightlight wurde jedoch schnell beendet, da Freitag Abend und die Busfahrer in ihren verdienten Feierabend wollten. Der Moderator nach 5 Minuten Qualen auf der Buehne: „Rausschmeissen werde ich euch nicht. Aber denkt dran: Nehmt den richtigen Bus, sonst landet ihr am falschen Ende der Insel. CDs und DVDs am Ausgang. Danke das ihr alle da wart.“Nun, um etwa 150 Euro aermer (auch Getraenke waren selbst zu zahlen) und eine Blamage reicher, sassen wir gegen 10:30pm wieder in unserem Bungalow bei Hallenhalma und einem Bier.Heute gehts nochmal shoppen. Morgen fliegen wir weiter nach Aitutaki.Da wirds dann mit dem Internet so richtig abenteuerlich. Drueckt uns weiter die Daumen fuer Sonnenschein. Regenbilder haben wir schon unzaehlige, aber keinen Computer um die Bilder klein zu rechnen und mit 5kb/sec ueber den Ozean zu schicken.

Bis bald.
Nils

PS: Happy Birthday Sabse nachtraeglich!!
@Simon: Gern geschehen 😉

5 Comments on “Hula Hula

  1. Hi Nils,ganz Kriftel steht Kopf und kann es kaum erwarten deine neu erlernten Tanzkünste endlich live zu erleben ;)Liebe GrüsseJoschi

  2. Na, das hört sich ja nach einem gelungenen Abend an… :-)Aber ich kann euch trösten, hier habt ihr ein Lindenblütenfest bei gefühlten -5°C verpasst. Da hat noch nicht einmal die Erdbeerbowle richtig gut geschmeckt und Glühwein gabs leider nicht.Also, ich drücke euch weiterhin die Daumen für Sonnenschein und wünsche einen guten Flug nach Aitutaki.Viele GrüßeEllen

  3. Hi Nils,wir haben deinen Hula-Sightseeing-Bericht mit sehr viel Freude gelesen. Hast du dir wengstens die Schrittfolge gemerkt, damit du bei nächsten Lindenblütenfest in Kriftel auftreten kannst.Musst dir dann allerdings so ne Insel-Speckmaus einfliegen lassen. Aber, das kriegen wir schon hin.Viel Spass weiterhin und Gruß an Svenja, sie soll etwas besser auf dich aufpassen.Gruß Paul + Gretel

  4. Aloha!Viele Grüße aus der Stadt neben der Hessentagsstadt! Mein Hüftschwung bei Patrice gestern Abend war sicher ähnlich mies, Nils! 😉 Schönen Urlaub noch!greetz,Lohbi

  5. Hi ihr zwei,klingt ja nach Spaß. *g*Würde auch noch gerne ein Video von Svenja im Hula-Rock sehen. ;)Diese toll organisierten Touri-Trips hab ich auch schonmal mitgemacht.Hoffe ihr habt bald besseres Wetter.VLG Elli